Verbindet Euch mit der Natur–aber flott!!
Natur-Schule für und mit Kindern (natürlich auch Erwachsene).
Noch immer erheischen uns verdutzte Blicke oder nachdenkliches Stirnrunzeln, wenn wir barfüßig durch Parkanlagen schlendern, durch Wälder spazieren, ich meine ökologisch-botanische Vorträge offeriere oder Projektbesprechungen haben. Barfuß gehen, eine besondere Form des Erdens, zählt für mich zu den grundlegenden Aspekten meiner Mission, so viel Menschen wie möglich einzusammeln und in die Natur zurückzuführen. Ob es sich um das Vermitteln von Pflanzkenntnissen, das Lehren naturhafter Abläufe und Prozesse, das Erklären von Ökosystemen mit dem nötigen Naturverständnis, die Einführung in die Permakultur oder das Eintauschen in die faszinierende Welt der Pflanzen handelt, fällt die Diskrepanz zwischen den Menschen und ihrem Ursprung auf. Sie entstammen wie alle anderen Wesen der Natur, haben sich jedoch bis heute sehr weit von ihr entfernt. Ich vermute, dass weit über 90 % aller Menschen auf unserer Scheiben den Kontakt zur Natur völlig verloren haben. Mit dem Barfuß gehen strebe ich die Herstellung und Etablierung einer Verbindung mit der Natur, der uns stützenden Erde, an.
In sämtlichen Projekten räume ich dabei dem Barfuß gehen als symbolisierte gelebte Verbindung zur Natur einen fixen Raum ein, natürlich nicht ohne zu erklären, was es mit dem Erden auf sich hat. Das Erden trägt zu unserer „Entladung“ bei, unser inneres Gleichgewicht wird wiederhergestellt. Eine ausgliche Homöostase bildet das Fundament für eine stabile Gesundheit. Herz, Seele und Geist fügen sich zu einer harmonischen Einheit, wahrt unser Immunsystem und garantiert für ein robustes Nervensystem, sorgen also für unsere Gesundheit. In der Tat macht das Erden gesund und wird ganz bewusst von bestimmten Zirkeln verhindert. Damit meine ich bestimmte selbsterwählte Kreise, die einen perfiden Plan verfolgen, die Menschheit zu reduzieren, ihre gierigen Hälse noch mehr mit destruktiven monetären und andersartigen materiellen Gütern zu stopfen und eine antihumanistische Welt zu kreieren. Nun ja, ich habe mich fürs Leben und für die Natur entschieden, daher gehe ich strebsam und mutig einen anderen Weg, den mehr und mehr Menschen begleiten.
Natürlich findet das Erden auch bei meinen ökologisch-botanischen Schulprojekten für Kinder und Jugendliche Eingang, erfreulicherweise stößt meine „Methodik “auf wachsende Zustimmung bei Eltern und Lehrern, die dann meist den Kindern und mir folgen und ebenfalls sich der Schuhe entledigen.
Wiederverbindung mit der Natur: Ein lebensbejahender Ansatz
Und schon sind bei meinen Herzensprojekten angelangt, meine Erfahrungen und Kenntnisse über naturhafte Prozesse und Ökosysteme, die zauberhafte Welt der Pflanzen, Böden und Wasser sowie vielen anderen Themen aus und über die Natur vor allem den Kindern und Jugendlichen auf den Weg in ihr Leben mitzugeben. Zu sehr hat sich nicht nur ein Großteil der Menschheit, sondern die sie begleitende Systeme wie vor allem die Schulsysteme von der Natur entfremdet. Und genau dieser destruktiven lebensverneinenden Entwicklungen will ich mit meinen ökologisch-botanischen Ideen und Lösungsansätzen entgegensteuern. Gerade die Kinder verlieren sich in der reizüberfluteten Scheinwelt und ihnen fehlt zuweilen der komplette Bezug zur Natur, diesen Irrsinn stoppe ich, indem ich in den Schulen, Kindergärten, Vereinen, Organisationen und wo auch immer, den Kindern die Leinwand des Lebens öffne. Achtsam und humorvoll, mit Singen, Tanzen und Spielen untermalt, erkunde ich zusammen mit den Kindern die Natur, die Welt der Pflanzen und Tiere, graben mit den Händen in den Böden, ertasten mit den nackten Füßen den Untergrund, kuscheln mit den Bäumen, streicheln die Blätter, essen Blüten, Blätter oder Knollen (natürlich die zuvor erklärten essbaren Pflanzen) und erkunden Waldgesellschaften, Wiesen oder Gärten. Aufmerksam lauschen meist die Kinder meinen Ausführungen über die Abläufe in der Natur, welche Rolle dabei die Menschen spielen bzw. Spielen sollten, warum wir ein Teil des Ökosystems darstellen.
Selbstverständlich vermittle ich den Kindern nicht nur Kenntnisse über die Baupläne der Pflanzen, über Vermehrung oder Anbaumethoden. Genauso erfahren sie von mir, was unter Biodiversität zu verstehen ist, warum der achtsame Umgang mit Samen so wichtig ist und welche gesunden Inhaltsstoffe sich in den Pflanzen befinden. Meist sind es Workshops, die ich mit den Schulen oder Einrichtungen in Zusammenarbeit mit Lehrern und Eltern durchführen, die diesen anderen anti-pädagogischen und didaktikfreien Zugang erst ermöglichen (danke hierfür!). Die Palette an Erkenntnissen und erstaunlichen Phänomenen, die uns die Natur präsentiert, zeigt sich so vielschichtig, dass immer nur ein kleiner Einblick in die Natur möglich ist. Das ist nicht so schlimm, ich selbst bewege ich in den ökologisch-botanischen Prozessen inzwischen knapp 40 Jahren auf beruflicher und privater Ebene (eigentlich schon länger) und kenne nur einen Hauch. Wäre zu vermessen, zu behaupten, ich sei ein „Experte“, damit werde och der Natur mitnichten gerecht. Aber darum geht es in meinen Projekten auch nicht, bei mir geht es um die ersten Schritte zurück ins Leben, also retour in die Natur. Ich gebe quasi den Startschuss in eine ökologisch-botanische Reise, die anschießend nicht mehr endet und als Erbe an die nachfolgenden Generationen weitergegeben werden soll, eine Generationenreise wie in der Natur, wo jedes einzelne Wesen an seine Familie und seinen Nachwuchs denkt.
Inspirierende Vielfalt: Anpassungsfähige Projekte und Themenvielfalt
Zunächst ereilt mich vor jedem Projekt fast immer die Frage, wie komme ich zu den Projekten mit Kindern und Jugendlichen, wie erzeuge ich die notwendige Neugier und das nötige Interesse, da gerade Bildungseinrichtungen konventionell eng ausgelegten Strukturen folgen. Nun ja, die größte Hürde begründen wir in unserem eigenen Geist, eine konstruierte Hürde. Denn viele Projekte scheitern an zuweilen unnötigen Zweifeln, am Zerreden und der fehlenden Einsicht. Schulen oder genauer gesagt die betroffenen Akteure in Form von Lehrer tun sich grundsätzlich schwer mit externen Ergänzungen, umso wichtiger ist es hier, geerdet, bodenständig, ehrlich und uneitel aufzutreten. Trotz der inneren Gewissheit, dass gegenwärtig Ereignisse und Entscheidungen über uns hinwegrollen, die alles andere als liebevoll und respektvoll sind, die ehr zerstören als bewahren, scheint ein Wandel in ihrem Bewusstsein schwieriger umzusetzen zu sein als erhofft. Daher klammern sie sich oft an ungesunden in den Abgrund zeigende Handläufe, die ich als Abkehr vom Leben deute. In der Praxis bedeutet dies, dass ich nicht unreflektiert in Projekte stürze, ohne die handelnden Akteure einzubeziehen. Im Gegenteil, zuvor führen wir Gespräche, höre dabei genau den Lehrern und Eltern zu, respektiere ihre Wünsche und Vorgaben, wenngleich ich durchaus meine Prämissen betone: da stehen die Kinder, nicht die Erwachsenen im Vordergrund, ebenso adaptiere ich die Bedürfnisse, die Neugier und die Interessen der Kinder an meine strukturfreie ökologisch-botanische Methodik. Dabei schwinden dann oft die Ansprüche der Erwachsenen. Ich gehe ehrlich und fair, vor allem offen und direkt mit allen um, bewege mich in Augenhöhe mit den Kindern, lache gerne und habe Spaß dabei, das kommt an. Bei allen Projekten treibt mich die gleiche Neugier, die gleiche Energie und ein immenser Lebenswille an und mit fahlen Wiederholungen von Binsenweisheiten gelingen Projekte nicht, man muss eben tun.
Die Projekte zeichnen sich wie die Natur durch ihre Vielfalt aus, daher kann ich die Frage, nach der Art und Weise hinsichtlich der Realisierung von Projekten nicht beantworten. Je nach Wunsch und Bedürfnissen passe ich die Projekte an die Kinderseelen an und binde die Lehrer und Eltern ein. Auch der zeitliche Umfang divergiert je nach Projekt. Von einem ein- bis zweitsündigen Unterricht an höheren technischen Schulen, wo wir über Naturgefahren wie Waldbrände und Lawinenabgänge reden, über Einheiten, in denen es um Epigenetik oder einfach dem Obst geht, planten und realisierten wir schon Schulprojekte über ein ganzes Schuljahr hinweg, mit allen Klassen. Unterschiedliche Klassen in unterschiedlichen Jahrgängen sowie unterschiedliche Schul- und Ausbildungstypen determinieren dann die Inhalte. Kräuterbeete und Kräuterbestimmungen füllen den Unterricht ebenso wie die Erstellung eines Nasch-ABCs (Obst), der Bau von Insektenhotels und Vogelhäuser gehört dabei genauso in den „Lehrplan“ wie Exkursionen in die Natur (Waldausflüge, Zoobesuche, Besuch von Baumschulen etc.). Sämtliche Themen bleiben nicht ohne Erklärungen, so findet kein Waldausflug statt, ohne den Wald samt seinen immanenten Kreisläufen und seinen Bewohnern vorzustellen. Das gilt auch für die Insektenhotels oder Vogelhäuser, die ihre Funktionen haben, welche zuvor im Unterricht erörtert werden. In der Verbindung zur Natur unterstützen sowohl die Pflanzen als auch die Elemente die Förderung der kognitiven Fähigkeiten der Kinder, die mir zuweilen verloren erschienen. Die Sinne, die Anspruchnahme aller Wahrnehmungsorgane, das Eintauchen in die Natur und die Aufgabe, im Einklang mit der Natur zu leben und zu agieren, lade ich als zusätzliche Begleiter in meine Projekte ein. Oft genug beobachte, dass gerade die Sinne der Ignoranz ausgesetzt werden. Wir haben verlernt auf unseres Inneres zu hören. Emotionen und Empfindungen liegen brach, aber ich hole sie zurück. Denn jedes Wesen besteht nicht nur aus eine grobstoffliche Hülle, sondern auch aus feinstofflichen Elementen sowie Empfindungen und Emotionen. Daher weise ich immer auf die Notwendigkeit, in die Natur hineinzulauschen, sich hingeben, riechen und schnuppern, schmusen und streicheln. Pflanzen lieben es, wenn wir sie umarmen oder mit angenehmen Frequenzen umhüllen. Ja, Frequenzen und Energien nehmen einen breiten Raum im Wesen aller Bewohner in der Natur ein, einschließlich uns. Vielen vermitteln solche Aussagen Unbehagen, da sie eben jenes Empfinden und Spüren verloren haben. Mein Motto zielt in die Richtung, verlorengeglaubtes Wissen und Erkenntnisse, die Reduktion auf grobstoffliche und materielle Ebene umzudrehen und den Menschen wieder beseeltes Leben einzuhauchen.
Innovative pädagogische Projekte zur Wiederverbindung mit der Umwelt
Mit meinen Projekten verfolge ich die Vision, die Menschen, vor allem die der Natur entfremdeten Menschen, einzusammeln und wieder in die Natur zurückzuführen. Und bei Kindern und Jugendlichen möchte ich die Aussicht, in eine materiell determinierte Lebenswelt mit viel Unfrieden, Unfreiheit, Egoismus, Gier und Dekadenz, abzurutschen, im Keim ersticken. In der Natur herrscht Stille und Wohlbefinden, Respekt und Demut, Vielfalt und Gesundheit. Ungleichheiten, Ausgrenzungen oder chemiebefüllte unreine Lebensmittel existieren in der Natur nicht, warum setzen wir unsere Kinder diesem Irrsinn aus. Wir haben die Möglichkeiten, mit diesen oder anderen Projekten, den nachfolgenden Generationen die Tore in eine vielfältige, lebensfrohe und friedliche Welt, ohne Hass und Gewalt, zu öffnen, also tun wir es einfach!
Viele unterstützen meinen Zugang, begrüßen meine Vorgehensweise, aber bremsen sich selbst durch die fehlende Eigeninitiative. Reden können viele, tun jedoch die allerwenigsten. Und ich tue einfach, gehe proaktiv auf die Menschen oder die Entscheidungsträger zu und oft zeigt sich, dass viele Schulen oder Bildungseinrichtungen sich sehr aufgeschlossen zeigen, fast, wie wenn sie darauf warten, auf etwaige andere Angebote angesprochen zu werden. Natürlich teilen viele Schulen, ihre Lehrer oder Eltern meinen ökologisch-botanischen Weg nicht, verweilen ungesund und apathisch in ihren technischen Strukturen. Das ist traurig, muss ich aber akzeptieren.
Inzwischen verwirklichte ich in den letzten Jahren wirklich tolle spannende Projekte. Unter dem Motto „Natur entdecken“ begleitete ich eine Volksschule in Ebreichsdorf (als ein Beispiel) ein Schuljahr lang. Im Rahmen dieses Projektes stellten wir uns der Aufgabe, etwa 300 Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren mittels unterschiedlichen Aufgaben und Themen mit der Natur in ihren unterschiedlichen Facetten vertraut zu machen. Ein Jahr lang erklärte ich immer in Blöcken die Welt der Pflanzen, erörterten wir die Funktion von Ökosystemen, bauten wir Hotels und Unterkünfte für Insekten und Vögel, bauten zusammen Hochbeete und bepflanzten sie, gestalteten den Schulgarten komplett neu, setzen mit den Kindern Bäume, Sträucher und Stauden, die meisten essbar, in den Schulgarten, den sie allesamt bis noch heute pflegen und hegen. In einigen anderen Schulen fanden aufgrund der begrenzten Ressourcen und der knappen Zeit tageweise Workshops statt, wo wir Blumenwiesen aussäten, Sträucher setzten oder nur Ausflüge machten. An anderen Schulen bauten wir zusammen Hochbeete und Kompostecken, installierten Rankgerüste für Kletterpflanzen oder an höheren Schulen fungierte ich hin und wieder als „Gastlehrer“, der sich als Naturbursche präsentierte. Sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland sowie in Norditalien sammelten sich inzwischen einige ökologisch-botanische Schulprojekte an, die neben meinen anderen Schwerpunkten mein Leistungsspektrum füllen.
Mein Herzensprojekt, eben Kindern und Jugendlichen eine freundlichere und naturhaftere Perspektive aufzuzeigen, setzt sich auf unserer Süd- und Lateinamerikareise fort. Zunächst offerierten wir kleinere Workshops in Paraguay, im kleinen Ambiente, wo ich vor allen den Kindern die Prinzipien der Permakultur an einfachen Beispielen erklärte, welche wir dann postwendend in die Praxis umsetzten. Wir stellten terra preta gemeinsam her, setzten kleine Pflanzen in Mischkulturen, lernten, wie Mulchen funktioniert, vermehrten Pflanzen aus Stecklingen, vor allem Kräuter und Knollengewächse wie Ingwer und Kurkuma. Selbstverständlich gab es noch einen Schnellkurs in Pflanzenkunde, wobei die Kinder wirklich erstaunlich viel wussten. Doch das Streben nach Mehr-Wissen bleib davon unbeeindruckt, genauso will ich es haben, da ich auch nie zu wenig Wissen absorbieren kann.
In Bolivien folgte eine reduzierte Einheit, in deren Folge für eine Schule der Gemüsegarten gestaltet und die Beete bepflanzt wurden. Aus religiös-politischen Gründen verzichteten die Gastgeber auf das Angebot, den Kindern Pflanzen und Ökosysteme zu erklären, obwohl wir deshalb eingeladen wurden. Nun ja, die Spanne zwischen Schein und Sein klafft besonders bei religiösen Einrichtungen (wie hier die Adventisten) extrem weit auseinander. Vor allem untereinander, also nicht nur uns gegenüber, betrügen und belügen sie sich, in einigen Siedlungsprojekten erlitten recht viele Menschen, die auswandern wollte, eine krasse finanzielle und seelische Bauchlandung. Abends predigen sie von der Kanzel herab, appellieren an scheinbar ethisch-reine christliche Werte, um dann tagsüber ihre „Jünger“ um viel Geld zu betrügen. Nun ja, unsere Zielrichtung peilt die Gegenrichtung an. Wir bieten nicht nur alternative Lebensformen und Systeme an, sondern wir leben sie selbst. Respekt, Demut und Dankbarkeit begründen die Säulen unserer Lebensphilosophie. Geben ist seliger als Nehmen. Mit unseren Projekten demonstrieren wir, dass durchaus ein liebenswertes, friedvolles und lebensbejahendes Miteinander möglich ist und dass Anbaumethoden diese Lebenseinstellung begleiten, im Einklang mit der Natur eben. Projekte scheitern oft an egozentrischen Gründen und nicht nachvollziehbaren Eitelkeiten von Erwachsenen, derentwegen die Kinderwichtige naturhafte Erlebnisse nicht erfahren, leider. Dafür ergab sich im Norden Boliviens, in Cochapamba, die Möglichkeiten, an einem Institut zur Erforschung von Agroforst in subtropischen Gefilden, für Studenten Vorträge und Workshops zur Permakultur, Mischkultur, Waldökologie u.ä. anzubieten, das werden wir auch tun.
Eine Reise der ökologisch-botanischen Bildung durch Süd- und Lateinamerika
Die Anfragen nach meiner ökologisch-botanische Expertise häufen sich und rekurrieren sich inzwischen fast aus allen Ländern on Süd-und Lateinamerika, zunächst wartet aber Peru auf uns. Neben dem Wunsch, in einigen Regionen Workshops zur Permakultur, Ökologie und Botanik anzubieten, stehen einige Vorträge im nahen Umfeld von Machu picchu, Pisac, an. Natürlich sehe ich weltweit Bedarf an vielen ökologisch-botanischen Projekten insbesondere für Kinder und Jugendliche, da sie meiner Meinung nach, gerade in den letzten Jahren eine Kehrtwendung in ihrer Sozialisation und ihren Lernprozessen vollziehen mussten. Ihnen gilt mein Hauptaugenmerk, da sie in eine Richtung hin „belehrt und erzogen“ wurden, die jenseits jeglicher Vernunft liegen, abseits vom Naturbezug, Lebensfreude und sozialen Verständnis. Regelrechte Umprogrammierungen erlitten sie zuweilen, mit einer lebensverneinenden Zielrichtung, die definitiv nicht aus dem Leben stammt. Egoismus, Gier und verbissener Leistungsdruck prägen den Schulalltag, gepaart mit Lehrinhalten, die nicht dem Leben und der Zukunft dienen. Respekt, Nachhaltigkeit und Demut fehlen. Zudem müssen sich die Kinder und Jugendliche mit Lehrkräften auseinandersetzen, denen die Umsetzung menschenfeindlicher und ungesunder Restriktionen wichtiger als das Wohlbefinden ihrer Zöglinge scheint. Die soldatische Folgsamkeit des lehrenden Personals erweckt Vergleiche an Zeiten, die eigentlich keiner mehr wollte und die Kinder und Jugendliche erlebe ich depriviert und hilflos diesen Schikanen ausgeliefert. Schulen und Bildungseinrichtung sollten unsere jüngeren Generationen schützen und begleiten, nicht zerstören. Daher trete ich vehement für eine ganz andere, naturbezogene Bildung ein, proaktiv und mutig, sowohl in Europa als auch in Süd- und Lateinamerika. Ähnlich traurige Entwicklungen erleben wir in Peru, daher trifft es sich gut, dass es einige aktive lebensfrohe Menschen hier gibt, die meine Einschätzung teilen und mich in meinem Ansinnen unterstützen. Sogleich treffe ich mich in Urubumba mit einer Vertreterin eines Schulprojekts, welches sich „Green heros“ nennt. Die Schulanlage befindet sich noch im Bau, aber dennoch legen wir ein paar Grundsäulen zukünftiger ökologischer Schulprojekte fest. Später beginnen wir in Pisac selbst mit kleineren Vorhaben, indem wir mit Familien und ihren Kindern einfach beginnen, die Gassen in der Innenstadt zu begrünen. Eine liebgewonnene geschätzte Freundin, die in Pisac lebt, besucht ein- bis zweimal die Woche Schulklassen einer Volksschule, mit denen sie Pflanzen vermehrt und pikiert, Pflanztöpfe bepflanzt und Gemüse kultiviert. Solche Projekte zeichnen sich durch einen extrem hohen Wert aus, die kognitiven Fähigkeiten gewinnen ans Qualität, die Kinder lernen nicht nur den Umgang mit sozialem Verständnis und Verantwortung, sondern ziehen aus diesen Vorhaben lebensrelevante Erkenntnisse, die wirklich fürs Leben sind. Unabhängig davon wirkt sich der Naturbezug positiv auf Geist und Seele sowie Gesundheit aus. Kinder und Jugendliche lernen bei ökologisch-botanischen Projekte die wesentlichen Elemente des Lebens, ihres Daseins und ihrer Funktion als Mensch kennen, die man im konventionellen Schulbetrieb vergeblich sucht. Da mir immer das Wohlbefinden der Kinder und Jugendlichen am Herzen liegt, lassen wir auch der Innovation, dem Spaß und der Kreativität ihren Raum. Den Kindern gefällt in der Regel das Lernen und Spielen in der Natur, sie blühen regelrecht auf, wenn man sie dem Schulalltag entzieht, weiter so.
Mehr Reisen stehen an
Weitere Projekte, Vorträge, Veranstaltungen oder Workshops pflastern unseren Weg, sie geben quasi die Reiseroute vor. Nach Peru kehren wir für einige Workshops und Projekte nochmals nach Paraguay zurück. Hervorheben möchte ich dabei einen mehrtätigen Workshop über meine Philosophie zur Permakultur, der nicht nur gut besucht war, sondern es fanden sich Kinder und ein paar Jugendliche im Kurs ein, was mich persönlich sehr freute. Thematisch handelten wir grundlegende Prinzipien über die Permakultur ab, wobei wir uns diesmal schwerpunktmässig mit Böden und Samen/ Saatgut beschäftigten. Für mich daher interessant, da die Teilnehmer aus verschiedenen Regionen Paraguays anreisten, daher verschiedene Bodenbeschaffenheiten mitbrachten. Da die Böden das Fundament für jegliche Bepflanzung und Kultur liefern, ein wichtiges Thema, dem wir entsprechend viel Raum gaben. Aktuell ein zutiefst brisantes Thema sehe ich im Umgang mit Samen und Saatgütern. Denn vielen war offenkundig neu, dass vor allem die Industriekonzerne und im Hintergrund die herrschsüchtigen Protagonisten, die nach wie vor an ihrem perfiden Plan festhalten, Samen und Saatgüter für ihre lebensfeindlichen Ziele instrumentalisieren. Bedeutet, dass sie mehr und mehr Samenbanken aufkaufen und der Menschheit damit die Grundversorgung entziehen. Sie manipulieren Samen, verschärfen das Patenrecht, um Samen und Saatgütern aus dem Markt, der eigentlich allen frei zugänglich sein sollte, zu entreissen. Samen und Saatgut als „Waffe“ gegen die Menschheit zu missbrauchen, auf so eine irre Idee muss man erstmal kommen. Wie dem auch sei, ohne weiter darauf einzugehen (siehe dazu einen anderen Blog von mir), ergab es sich sehr gut, dass auf Wunsch der Teilnehmer aktuelle Themen genauso berücksichtigt wurden, als ausführliche Begehungen, um in diesem Zusammenhang das Prinzip der Mischkulturen, die Notwendigkeit von Mulchen und eben unterschiedliche Bodenstrukturen zu erkunden. Wie immer waren wir barfußig auf dem Areal (ca. 120 ha) unterwegs und erwähnen möchte ich, dass eben die Kinder und Jugendliche durch ihre Neugier, durch ihr Engagement (vor allem bei den Gruppenarbeiten) einen stimmungsvollen Beitrag leisteten.
Erforschen, Ernten und Erleben in Mexikos Freier Schule
Schließlich habe ich noch ein Beispiel für ein wirklich tolles und gelungenes Projekt an einer freien Schule in Tepoztlan, Mexiko, etwa 2 Stunden südlich von Ciudad de Mexico gelegen. Gelungen deshalb, weil alle Akteure, sowohl die Lehrer als auch die Kinder und nicht zuletzt die Initiatoren eines Selbsternte-Projekts, im Ambiente des Cafés „Milpa“ mit Eifer, Spaß und Engagement agierten und maßgeblich für ein erfolgreiches Schulprojekt, wie ich es mir vorstelle und Nachahmer wünsche, beitrugen. Zusammen realisierten wir einen Workshop mit Kindern im Alter von 4 bis 10 Jahren an dieser freien Schule. Wie immer ging es mir um den Naturbezug, daher war die Freude umso größer, als fast alle Kinder und auch die Lehrerinnen ihre Schuhe auszogen und wir „geerdet“, also barfußig, den Workshop genossen. Nomen est omen, daher schmunzelte ich über den Ort des Geschehens, Café „Milpa“. Denn Milpa bedeutet zunächst einfach „Maisfeld“, ein Stigma der mexikanischen Artenvielfalt. Maisfelder, in Symbiose mit Bohnen und Kürbis, stellen ein Mittel zur Erhaltung der Agrarbiodiversität dar. Die Maisfelder spiegeln das Wissen, die Technologie und die landwirtschaftlichen Praktiken wider, die erforderlich sind, um aus dem Land und der menschlichen Arbeit die Produkte zu gewinnen, die zur Befriedigung der Grundbedürfnisse der Bauernfamilie erforderlich sind. Da Diversität in jedem meiner Projekte eine wichtige Rolle spielt, passte ergo der Ort des Geschehens.
Zunächst stellten wir die Örtlichkeit, eben den „huerto“, den Gemüsegarten vor, wo der Event stattfand. Nach einer kurzen Vorstellungsrunde, schließlich wollten vor allem die Kinder wissen, wer ich bin und woher ich komme, thematisierten wir die Unterschiedlichkeiten von Pflanzen, verschiedene Farben, Geschmäcker und Aromen. Selbstverständlich erkundeten die Kinder zusammen mit den Betreibern des Gemeinschaftsgartens und mir den Garten mit seinen „Bewohnern“, mit all ihren Sinnen. Wir fragten die Kinder, welche essbaren Pflanzen sie kennen und sie kannten wirklich erstaunlich viel. Danach beschrieb ich verkürzt die Prozesse in der Natur und warum es Sinn macht, Vielfalt im Garten zu etablieren. Vielfalt und Buntheit kennzeichnen nämlich einen gesunden Garten, ein chemiefreien und nicht-toxischen Garten und gewährt damit eine gesunde Ernährung. Anschließend begannen wir die Erkundung des „huertos“, dabei war es dezidiert erwünscht, dass die Kinder an den Pflanzen schnuppern, sie probieren und an ihnen riechen. Sie sollten die Pflanzen auch anfassen, berühren und streicheln, Zeit mit ihnen verbringen. Und immer wieder ein Genuss, mit neugierigen, aufgeweckten Kindern solche Projekte umzusetzen. Nach anfänglichem Zögern ließen sie sich ein und hatten wirklich ihren Spaß. Nebenher beschrieb ich anhand der Pflanzen, deren Morphologie und Anatomie, wie Pflanzen wie hier die Gemüsepflanzen aufgebaut sind, wie sie sich vermehren und welche Rolle die Düfte und Farben der Blüten hinsichtlich der Vermehrung einerseits und ihrem Schutz anderseits spielen.
Anschließend sammelten wir einige Samen, wobei wir erörterten, welche Funktionen die Samen haben und was sie können. Denn die Kinder registrierten sehr wohl, dass sämtliches Leben, auch unseres, den Samen entspringen. Umso wichtiger ist, beim Ernten darauf zu achten, nicht alles zu ernten, sondern von den schönsten Pflanzen die Samen zu sammeln, um die Pflanzen zu vermehren, Beim Sammeln der Samen vom Fenchel, Basilikum und Thymian sowie Sträuchern wie dem Hibsikus (Flor de Jamaica) verwies ich auf die unterschiedlichen Samen, die eine sind bedeckt (Angiospermen) und die anderen quasi nackt (Gymnospermen). Im Grunde streue ich nur ein paar grundlegende Informationen zu Pflanzen ein, da es für kleinere Kinder zu viel ist. Zudem befinden sie sich noch in einem Alter, wo ich spielerisch ihre kognitiven Fähigkeiten wie Aufmerksamkeit, Erinnerung, Kreativität, Orientierung, Vorstellungskraft oder Wille schulen möchte. Sie speichern durchaus die Informationen, die dafür notwendigen Bilder und Erkenntnisse reifen später fast zwangsläufig heran. Bei mir nimmt die Praxis mehr Raum ein als die Theorie. Danach versammelten wir uns wieder in Gruppen mit den gesammelten Samen, die wir schließlich in vorbereitete Pflanzpaletten aussäten. Die verwendete Ansaaterde bereiteten wir natürlich selbst vor, ein Gemisch aus „tierra negra“ und Kompost. Nach der Vermehrung, als Resultat der sexuellen Fortpflanzung, gönnten wir uns den Exkurs zur vegetativen Vermehrung mittels Stecklingen. Sodann bereiteten wir „esqujes“, also Stecklinge mit den Kindern vor und setzten sie in gemeinsam befüllten Pflanztaschen, den „macetas“. Nach Abschluß der letzten Übung zeigten mir die Blicke der Lehrerinnen, dass wir das zeitliche Limit überschritten hatten, mas o menos. Die Veranstaltung dauerte länger als gedacht, aber wir vergaßen bei all dem Eifer etwas die Zeit und strahlende Kinderaugen bewiesen mir wieder einmal, dass es richtig war, Kinder und Jugendliche vermehrt in meine Form der ökologisch-botanischen Edukation in den Fokus zu nehmen, sie an die Hand zu nehmen und in die Natur zu begleiten. Unabhängig von der tollen Resonanz und dem Engagement aller Beteiligten, hat sich wieder einmal gezeigt, dass es sich lohnt, einfach zu tun. Die Direktorin und ihre Lehrerinnen sowie die Initiatoren des „huertos“, einem großen gemeinschaftlich bewirtschafteten und genutzten Selbsterntegartens, bedankten sich für die Initialzündung für ein solches Projekt, dass in dieser Form hier zum ersten Mal durchgeführt wurde. Die mitwirkenden Lehrerinnen und vor allem die Direktorinnen wünschen nach ihrer anfänglichen Zurückhaltung weitere Projekte, so steht die Idee für eine gemeinsame Umgestaltung des Ambientes rund um die freien schule im Raum. er Letztlich möchte ich mich nochmals an dieser Stelle bei all den beteiligten Akteuren für die beschriebenen gelungenen Projekte, die nur einen kurzen Abriss darstellen, bedanken, sowohl mit den „großen“ als auch den kleinen Kindern verbleiben wir in Kontakt und unsere ökologisch-botanische Reise geht weiter.
Neuausrichtung: Für eine Zukunft im Einklang mit der Natur
Gegenwärtig passieren so viele unglaubliche skurrile Dinge auf unserer Scheibe, weltweit, dass es mir ein persönliches Anliegen ist, sich nicht nur gegen diesen lebensfeindlichen destruktiven Irrsinn zu wehren, sondern ebenso Verantwortung für die jüngeren Generationen zu übernehmen, die hilflos in Situationen hineingeraten, die sie selbst nicht verursachten. Die konventionellen Lebensmodelle und Bildungsangebote perforieren das Leben, ignorieren die Natur und weisen den Kindern und Jugendlichen den falschen Weg, wie ich finde. Umso wichtiger erscheint es mir, lebensbejahende Perspektiven aufzuzeigen. Wir entstammen alle der Natur und der Hochmut, sich über sie stellen, als sich ihr einzuordnen, betrachte ich als eine wahnwitzige impertinente Selbstüberschätzung, die uns nicht zusteht. Die meisten von uns haben die komplette Verbindung zur Natur verloren, segeln orientierungslos durch den Äther, müssen sich mit Gewalt, Hass und Kriegen sowie Fehlinformationen, Lügen und krankmachenden Propaganda auseinandersetzen, in der Liebe, Respekt und Achtung scheinbar keinen Platz finden. Doch in meiner Auffassung vom Leben basiert unsere Zukunft auf den Säulen der Liebe, Demut und Dankbarkeit. Respekt sehe ich als Bindeglied für ein wohlwollendes Miteinander. Sämtliche Wesen verfügen über ihre Daseinsberechtigung und kein Mensch hat das Recht, andere zu manipulieren, zu steuern oder zu eliminieren. Wenn wir eine friedliche Welt mutig und proaktiv schaffen wollen, dann müssen wir die Sendeantennen unseres Bewusstseins neu justieren und den Fokus ändern. Wie das gehen soll? Ganz einfach, wir folgen den Vorgaben der Natur. Aber dazu müssen wir sie wieder kennenlernen und verstehen. Meine ökologisch-botanischen Projekte für Kinder und Jugendliche betrachte ich als eine öffnende naturhafte Methode, um die in Schieflage geratene Beziehung zwischen Mensch und Natur wieder in Waage zu schieben. Mit Sicherheit kreisen gerade unzählige Vorschläge durch die Hemisphäre, um das soziale Leben, egal in welchem Land auch immer, in erträgliche Dimensionen zu steuern. Meine Vision trägt nicht den Stempel der Exklusivität in sich, daher sind Kopien oder Verbreitungen erwünscht, Kombinationen mit anderen Ideen bieten sich an, wie es eben die Natur uns tagtäglich aufzeigt: Kooperationen führen uns gemeinsam in die Zukunft, keine Egoismen, Vielfalt und Buntheit liefert uns die Natur, dafür lohnt es sich wahrhaftig zu leben. Also keine Jodtabletten wegen fragwürdiger Psychosen, sondern die Rückkehr in die Natur erachte ich als die wirklich sinngebende Lebensidee, danke.