Botanisch gegen Erosionen und Steinschläge – ein Liebesgruß an unsere „botanischen Sanitäter“!!!
Ein paar botanischen Raffinessen
Die Gefahren und Risiken von Erosionen und Steinschlägen nehmen weiterhin weltweit zu, die Verluste an Vegetationsflächen tragen nicht zur Vermeidung dieser ökologischen Entwicklung bei – im Gegenteil: die Gefahren und Risiken werden eher gefördert.
Besonders in alpinen Räumen, an exponierten Hochlagen sind die Landschaftsräume und Naturflächen viel intensiver und direkter, fast ungefiltert, der Strahlungsintensität, den „Wetterlaunen“ und vielen anderen exogenen Umweltfaktoren ausgesetzt als in tieferen Ebenen. Dazu noch die topgraphische Situation, das aufregende Zusammenspiel zwischen Schwerkraft und Hanglagen, die den Aspekt von Böschungssicherung, Hangbegrünung in den Vordergrund ökologisch sinnvoller Präventivmaßnahmen schiebt.
Ähnlich den ökologischen Schwierigkeiten wie Dürren, Hochwasser, Waldbränden und Feuersbrünsten u.v.m., mit denen wir Menschen in Zukunft noch heftiger konfrontiert werden wie bisher, verhält es sich auch mit Erosionen, Steinschlägen und Muren – auch diesen ökologischen Herausforderungen sollten wir uns „botanisch“ stellen, denn technische Methoden und Lösungen wirken einfach nicht. Zudem sind sie zu kurzsichtig angedacht und alles andere als „nachhaltig“.
Wieder einmal mein Vorschlag, mein Aufruf, auf die Pflanzen zu achten, auf sie zu hören, denn es gibt durchaus raffinierte Pflanzen, die sehr wohl mit den zuweilen extremen klimatischen Rahmenbedingungen zurechtkommen, die sich perfekt an ihre Umwelt in alpinen Höhenlagen angepasst haben. Wir sollten nur hinschauen.
Die Vielfalt und die erstaunlichen Fähigkeiten zahlreicher Pflanzen helfen auch hier, Hänge und Böschungen in alpinen Höhenlagen zu stabilisieren, Erosionen zu vermeiden, gleichzeitig trägt jede einzelne Pflanze zur Regulierung des Wasserhaushalts und zur Kühlung im Sommer bei.
Abschließend wieder in eigener Sache: Am 18. August 2020, 20 Uhr, gibt es wieder ein Radio-Interview auf Radio OkiTalk, mit dem Titel: „Botanischer Weckruf Teil 3: Botanische Lösungen gegen Naturgefahren“
Die anstehenden Aufgaben der Zukunft können wir nur botanisch lösen, nicht technisch!!!
(Wie immer: Anmerkungen hier oder via Email: gartenarchitekt44@gmail.com)
Unten seht ihr ein paar Beispiele, welche Pflanzen geradezu perfekt als Erosionsschutz und zur Hangsicherung dienen könnten. Und ja, ich war die letzten Tage ein wenig in den Bergen unterwegs, natürlich auch für mich immer wieder ein Erlebnis in Höhenlagen mit den Pflanzen zu diskutieren, mit ihnen und auch mit der Natur die Fragen der Zukunft zu erörtern, sich zu bedanken und sich demütig vor ihnen zu verneigen – das tut übrigens nicht weh!!!
Da haben wir die Bergmispel (Cotononeaster integerrimus Medik.) oder die Mont-Genis-Glockenblume (Campanula cenisia), das Grasnelken-Habichtskraut (Tolpis staticifolia) und das Blattblättrige Hornkraut (Cerastium latifolium) sowie viele andere, die ich nicht genannt habe – Entschuldigung dafür.
Und natürlich einem imposanten Natur-Denkmal, welches mir oft genug zeigt, wie klein ich bin – auch dafür „Danke, merci e grazie“!