Kindergärten und Schulen als ökologische Lern- und Erlebnisräume
Situation von Kindergarten- und Schul-Räumen heute – eine Zustandsbeschreibung
Ungestaltete weiträumige, zuweilen leblose und grünfreie Schulhöfe und Kindergärten schränken die Kreativität, den Spieltrieb, den Spaß am Leben bei den Kindern, unserer nachfolgenden Generation, ein und gefährden dadurch eine gesunde seelische und auch ökologische Entwicklung dieser Kinder. Es heisst, Intelligenz sei die Fähigkeit, Zusammenhänge zu erkennen, vernunftgeprägt daraus Handlungen zu entwickeln. Oder so ähnlich.
Die Realität zielt jedoch in die verkehrte Richtung. Konventionelle uniforme Schulräume und Freianlagen von Kindergärten drängen sich nicht gerade als Freizeit-/ Lern- und Erlebnisräume auf, behindern demnach den natürlichen Bewegungsdrang der Kinder und blockieren damit die gesundheitliche, körperliche Entwicklung. Offensichtlich mit Absicht. Schulhöfe und die Außenbereiche von Kindergärten (dies gilt aber ebenso für das Interieur) entsprechen in der Gegenwart in den seltensten Fällen nicht dem eigentlichen pädagogischen Nutzen: eignen sich nicht für Unterrichtszwecke, naturhaftes Erlebnis-Lernen ist nicht möglich oder schlichtweg nicht erwünscht.
Das stellt sich durchaus die Frage: Hat der Umweltschutz die Schulen und Kindergärten vergessen? Gibt es Kindgerechte Kindergärten und Schulhöfe? Warum kommt Ökologie dort nicht vor?
Eine grundsätzliche Idee wäre einfach, Kindergärten und Schulen als ökologische Lebens- und Lernräume zu installieren und zu etablieren.
Und wie? Folgende Vorschläge hätte ich da:
- aus den Schulhöfen und Kindergärten Räume und Horte entwickeln, die das kreative Spielen und den sensitiven Umgang mit der Natur fördern,
- die Lebens- und Umweltbedingungen den Kindern greifbar, sichtbar und fühlbar zu machen durch gemeinsame ökologisch-botanisch betonte Projekte (Naschgarten, botanische Apotheke, Kletterbäume u.ä.)
- als kleinräumig gegliederte Flächen Spielräume mit attraktiven Freizeitangeboten bieten, die der Gewaltprävention dienen, als Kommunikationsplattformen fungieren u.a.
- aufgrund des Bewegungs- und Kommunikationsangebots den Spass am Lernen fördern, indem der Außenbereich einbezogen wird,
- zusätzlich Räume der Geborgenheit, Entspannung und Sicherheit schaffen.
Mögliche Situation von Kindergarten- und Schul-Räumen morgen – ein Hoffnungsschimmer?
Schulhöfe und die Außenräume von Kindergärten sollten in erster Linie unter ökologischen, nicht unter bautechnischen Prämissen gesehen werden, dies bedeutet vor allem eine großflächige Entsiegelung des Geländes, eine Vermeidung von lebensverneinenden chemischen Materialien und Mitteln, die Wahrnehmung der Interessen der Nutzer und Akteure (nämlich die Kinder) und der Betonung botanischer Schwerpunkte.
Eine Identifizierung zwischen Kindergarten- und Schulgelände und den Kindern als Nutzern muß hergestellt werden, sie sind die maßgeblichen Parameter im Bildungssystem, das sollte nicht permanent ignoriert werden. Als ein grundlegendes pädagogisches Instrument sehe ich dabei die Beteiligung sämtlicher Kinder sowohl bei der Planung als auch beim Bau und bei der späteren Pflege des Kindergarten- und Schulgeländes. Zudem präferiere ich den Zugang eines botanischen Leitgedankens in der Entwicklung und Realisierung von Kindergarten- und Schulen als ökologisch sinnvolle Lern- und Erlebnisräume, denn es ist sind die Pflanzen, die uns schützen, uns versorgen und heilen, letztlich unser Dasein sichern. Dies gilt auch und besonders für Kinder, zudem halte ich es für wichtig, dass eben Kinder ihre botanischen Weggefährten früh kennenlernen lernen.
Denn, eine sinnvolle Unterteilung des Schul-Raumes in verschiedene Freizeit-, Natur- und Erlebnisräumen dient zur Gewaltprävention und verhindert Unfälle und andere Missgeschicke. Ein ökologisch gestalteter Schul-Raum zeichnet sich durch eine naturhaft ausgelegte Geländemodellierung, passende gesunde Bepflanzung, eine ausgewogene ökologisch-bedingte Gestaltung und Übersichtlichkeit aus.
Kindergarten- und Schul-Räume als ökologische Lern- und Natur-Räume, das wäre eine pädagogische Antwort, die zeigen würde, die Auseinandersetzung mit den Themen Umweltschutz und Klimawandel ist tatsächlich ernstgemeint. Ebenso die „Sorge“ um den Nachwuchs, um die Kinder.
„Cogito ergo sum,“ (René Descartes), denken wir wirklich?
Und begleitend zu den ökologischen Kindergarten- und Schulprojekten gäbe es für den Einstieg in die faszinierende botanische Welt meine kleine Obst-Fibel, das „vitale Nasch-ABC“ mit kleinen botanischen Anekdoten zum Obst, das nicht nur nahrhaft und schmackhaft ist, sondern auch gesund. Obst, das – in welcher Form auch immer – in keinem Schulhof und in keinem Kindergarten fehlen darf (in urbanen und öffentlichen Räumen auch nicht, aber das ist ein anderes Thema).
Und wenn ich von Obst spreche, dann meine ich „richtiges“ Obst, das naturhafte Original, nicht irgendwelche Placebos oder Kopien in Form von gepreßten Tabletten, Pulver oder Nahrungsergänzungsmittel.
Wie immer, Anregungen und Ergänzungen hier oder via email: gartenarchitekt44@gmail.com.
Und noch immer: „Achtet auf die Pflanzen, denn sie wissen, was sie tun!“ – Danke