Gedanken über den „de-wickelten“ Menschen
Skurrile Zeiten bestimmen gegenwärtig unser Leben, wobei es weniger die naturgegebenen Ereignisse sind, die mir Sorgen machen, sondern eher die „Interpretationen“, fehlgesteuerten Entscheidungen, die um sich greifenden Repressalien, Manipulationen, Agitationen und andere anthropogene Erscheinungen sind, die mich staunen, aber auch zweifeln lassen. Das sind definitiv keine Geschehnisse, die ich bei den anderen Erdbewohnern wie die die Tiere und die Pflanzen beobachte, aber warum auch, sie wissen ja, wie Leben und Überleben funktioniert. Unsere „Nachbarn“ haben diesen Unfug nicht nötig und zuweilen recht neiderfüllt betrachte ich diese Nachbarn, die mir selbst als Vorbild dienen.
Aber diese rätselhafte menschlichen Verhaltenszüge, die ich weltweit sehe und deren Analogien mich doch sehr irritieren, haben mich veranlasst, Euch ein paar Gedanken von mir auf den Weg zu geben, wohlwissend, dass es immer mehr Menschen gibt, die diese Gedanken sicher teilen, so wie ich leben und überleben wollen. Das macht Mut, denn diese Menschen, die aufstehen, die aktiv ihren Beitrag zu einem sinnerfüllten wirksamen Klima- und Umweltschutz beitragen, die reflektiert ihr Leben annehmen, genau diese Menschen werden mehr und das ist gut so.
Tja, dann gibt es noch die anderen, die meiner Ansicht nach falsch abgebogen sind, wohl vergessen haben, dass auch sie nur Gast auf diesem Planeten sind. Ich kann nur wiederholen und betonen, dass Gier, Habsucht, Neid, Egoismus, Hass und Zorn (ähnlich den 7 Todsünden) menschen- und naturfeindliche Wegbegleiter sind. Die Abkehr von einem politischen und wissenschaftlichen Diskurs trägt nicht zu einer optimistischen Lebensweise bei und das Recht auf körperliche Unversehrtheit und die Wahrung der universellen Menschenrechte war ursprünglich ernstgemeint, soweit ich weiß.
Natürlich bin ich gespannt auf Euer Feedback und wie immer ist niemand gezwungen, meine Gedanken zu teilen oder zu lesen, etwaige Beleidigungen oder Anfeindungen wären demnach völlig unnötig und unangemessen – danke
Über die Evolution als Missverständnis
Unter Evolution wird gemeinhin ein über einen sehr langen Zeitraum andauernder biologischer Prozess verstanden, dessen Merkmal die zu beobachtende vererbbare Veränderung (Mutation) und Bildung von Bausteinen einer Population oder Gruppe von Lebewesen und von anderen organischen Strukturen ist. Der Volksmund sagt auch gerne mal „Entwicklung“ dazu.
Daraus könnte der Eindruck gewonnen werden, beim „homo ignorantus“ könnte es sich um ein evolutives Wesen, also ein ent-wickeltes Wesen handelt, dessen Entstehung über das Zusammenwirken von kognitiven, emotionalen und aktionalen Komponenten als Handlauf gesteuert wird. In seiner eigenen Wahrnehmung, erkenntnistheoretisch nicht wirklich fundiert, empirisch nicht bestätigt, wissenschaftlich auch nicht belegt, begreift sich der Mensch als aufgeklärtes nachdenkendes Wesen. Seine Vorzüge gegenüber anderen Lebewesen wie den Tieren und den Pflanzen, sofern er sie auch als selbstbestimmte beseelte Wesen wahrnimmt, sieht er in seiner er-lernten und ver-innerlichten Fähigkeit, Zusammenhänge zu erkennen und entsprechend zu deuten, abstrakt und rational zu denken und daraus sinnerfülltes Handeln abzuleiten. Man könnte auch „Intelligenz“ dazu sagen. Aber unter dem Stichwort des „kategorischen Imperativs“ hatte schon Kant den aufgeklärten vernunftgeprägten Menschen auf den Weg gegeben, ihren guten Willen zu zeigen und Verantwortung für ihr ethisches Verhalten zu übernehmen. Ich selbst sehe das leider bei den meisten bis heute nicht. Und unter Verantwortung übernehmen verstehe ich ganz und gar nicht, dass die Menschen, die federführend mit ihren sozio-ökonomischen Entscheidungen für einen Großteil der ökologischen Probleme auf unserem Globus verantwortlich sind, nun Bücher über Klimaschutz schreiben.
Auch die fragile und sinnzerstreuende Diskussion über Themen wie Leben und Nicht-Leben, Atmen oder Nicht-Atmen, Impfen oder Nicht-Impfen zeugt nicht gerade für ein intellektuell und zivilisatorisches beruhigendes Bild einer Menschheit, die allen Ernstes gewillt ist, das sie umgebende und prägende Ökosystem tatsächlich bewahren und damit auch ihr eigens Dasein sichern zu wollen. Eine Abkehr von jeglicher Vernunft, die Abwesenheit von zielführenden kognitiven Fähigkeiten dominieren die Wesensstruktur der Menschen, die sich in einer skurrilen Ambivalenz zwischen wollen und tun verfangen haben.
Natürlich sehen wir uns mit ganz speziellen, offensichtlich konstruierten Lebensumständen konfrontiert, die den Zugang zu lebensbejahenden Lebenskonzepten erschweren, wenn man sich ohnmächtig den gewollten Ängsten und Verunsicherungen, den Unglaublichkeiten, die so passieren, hingibt. Unreflektierten Lebensmodellen zu folgen, gesteuerten demagogischen Appellen hinterherzulaufen, lebensverneinenden Maximen zur Befriedigung der eigenen Gier und Eitelkeit den Vorzug zu geben, das alles hatten wir schon mehrfach in der Geschichte erlebt und außer Zerstörung und verbrannter Asche u.v.m. es hat keine fruchtbaren lebensfreundlichen Erkenntnisse geliefert. Die letzten traurigen mensch-gemachten Tragödien sind noch gar nicht so lange her – und nun schon wieder?
Platons Bild oder Idee eines beseelten Menschen, der neben seinem Verstand auf seine innere Stimme hört, wo ist dieses Bild geblieben? Die De-Evolution beim Menschen schreitet recht offensiv voran, die gegenwärtige Diskussion rund um die Verunglimpfung der menschlichen Seele, des menschlichen Geistes und des menschlichen Körpers und ihres Rechts auf Unversehrtheit zeigt deutlich die missglückte Weiter-Ent-Wicklung des „homo ignorantus“ auf. Biologisch stellt sich mir durchaus die Frage, warum der Mensch ein Immunsystem hat, wenn dieses offenkundig in Abrede gestellt wird, warum er Ohren hat, wenn er diese doch nicht nutzt, warum er sich anmaßt, über eine Bildung zu verfügen, wenn dies offenbar doch nicht stimmt usw. usf.?
Zurück ins Leben?
Die Frage ist: was ist der Plan? Gibt es denn einen Plan? Spielt der Mensch in diesem Plan eine Rolle?
Der Mensch ist meiner Ansicht nach ein Naturwesen, der sich seiner eigentlichen Bestimmung öffnen sollte. Wie schon Aristoteles anmerkte, könnte der Mensch beginnen, sich „staunend“ seiner Umgebung zuzuwenden und möglicherweise den Plan zu schmieden, wie alle anderen Lebewesen leben und überleben zu wollen. Dazu bedarf es aber einer grundlegenden Transformation, eine Hinwendung zur Natur, fernab zerstörerischen und lebensverneinenden Lebensmodellen, die oft missverständlich als „Fortschritt“ bezeichnet werden.
Als grundlegende Maximen zukünftigen Lebens sollte der „biophile“ Mensch, der Mensch, der leben will, sein eigenes Lebensmuster komplett auf den Kopf stellen, reflexiv seine Verhaltens- und Handlungsmuster überdenken und angesichts der momentanen Hysterien und ökologischen Problemen, die für ihn und für alle anderen richtigen Schlüsse ziehen. Rücksicht auf sich, auf andere Lebewesen und letztlich auch auf die Natur zu nehmen, gilt für mich als erstrebenswertes Ziel. Sowohl das eigene als auch das Leben anderer bejahend anzunehmen und zu respektieren, generell mehr Ehrfurcht für andere zu bezeugen, solche „Rezepte“ fördern die Gesundheit, stärken das Immunsystem und stabilisieren unsere Stoffwechselprozesse. Der Mensch besteht nicht nur aus Hirn und Korpus, nein, auch Seele und Geist, gehören dazu. Dazu gesellt sich der Mut, die Trinität aus Körper, Geist und Seele nicht externer beschämender Therapien und einer menschenverachtenden politischen Agenda auszusetzen, sondern sich selbstbestimmt auf die Natur, zu der der Mensch auch gehört, zu verlassen.
„Der Unterschied zwischen Sein und Haben entspricht dem Unterschied zwischen dem Geist einer Gesellschaft, die zum Mittelpunkt Personen hat, und dem Geist einer Gesellschaft, die sich um Dinge dreht“, stellte schon Erich Fromm fest als er seine Gedanken über die seelischen Grundlagen einer dem Leben zugewandten Gesellschaft entwickelte und artikulierte, mit der Intention, dass der Mensch, nicht mehr vom Haben (Gier, Eitelkeit und Egoismus), sondern vom Sein (Seele und Geist) bestimmt wird. Schon er – aber auch viele andere – äußerten die Hoffnung, dass der sog. aufgeklärte denkende Mensch, der mutmaßlich auch leben will, eine innere Aktivität entfaltet, die einem Aufbruch ins Leben entspricht, die nicht mit einer puren fehlgesteuerten Geschäftigkeit zu verwechseln ist. Nicht wenige, darunter auch ich, hegen weiterhin den Wunsch, dass der Mensch Fähigkeiten, wenngleich es anscheinend nicht viel davon gibt, sinnerfüllt einzusetzen.
Allerdings vernebeln Appelle wie „Impfen statt schimpfen“ die erwachten Hoffnungsschimmer ebenso wie die entleerten Postulate über universelle Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und Demokratieverständnis, die schlichtweg außer Kraft gesetzt werden. Ehrlicher wäre es, offen einzuräumen, wir, also die Menschen, der berühmte „homo ignorantus“, haben Demokratie, Toleranz, Respekt, Solidarität und viele andere ehrenwerte Tugenden und Ziele versucht, sind aber kläglich daran gescheitert. Selbstverständlich möchte ich diejenigen, die wie ich, für diese Werte mutig, fair und ehrfürchtig einstehen, nicht diskreditieren, warum auch. Im Gegenteil, die Zahl der denkenden aufstehenden Menschen wächst und ähnlich den Pflanzen hoffe ich, dass dieser Prozess des Wachsens dieser „Gewächse“ nicht endet.
Jedoch haben sich zahlreiche Menschen für den Pfad in die Destruktivität und Nekrophilie entschieden, verweigern sich offensiv dem Leben und im Grunde sollte jeder Mensch für sich selbst die Wahl treffen können, ob er sich dem breit angelegtem Flächen-Suizid anschließt oder nicht.
Staunend und sehr ehrfürchtig begegne ich tagtäglich der Natur samt ihrer Komplexität und auch ihren Bewohnern, den Pflanzen und den Tieren. Gleichzeitig versuche ich natürlich Analogien zwischen Mensch und Natur herzustellen, vergleiche seine vergeblichen Lebensbemühungen mit denen der Pflanzen und der Tiere und frage mich immer mehr: was ist da schief gelaufen?
Selbst schätze ich es sehr, wenn mir die Pflanzen und Tiere mit Respekt und Achtung entgegenkommen, umgekehrt erwidere ich natürlich diese Wertschätzung. Bei Menschen bin ich zuweilen zurückhaltender, aber das beruht auf Gegenseitigkeit, denke ich. Wie dem auch sei, meine Ehrfurcht dem Leben und der Natur gegenüber ist ungebrochen und da halte ich es mit Albert Schweitzer: „Ich bin Leben, das leben will, inmitten von Leben, das leben will.“
Glücklicherweise mehren sich die lebenswilligen Geister, Menschen, die sich nicht ohnmächtig und entmutigt dem angedachten geplanten Schicksal hingeben wollen, die sich nicht gegenseitig die Augen ausstechen, denunzieren oder diskriminieren. Aber was ist den anderen, mit denjenigen, die falsch abgebogen sind? Wollen sie nicht leben? Atmen?
Wie dem auch sei, weiterhin gilt für mich: „Dum spiro, spero“, denn: „Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch getötet, werdet ihr merken, dass man Geld nicht essen kann!“ (Cree-Indianer).
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