Seit dem Beginn der neolithischen Revolution vor etwa 10.000 Jahren wirken Bauern und Kultur-Gemeinschaften daran, fortlaufende ihre Erträge zu steigern, Geschmack, Nährwert und andere Eigenschaften von Gemüsepflanzen, Obst, Kräuter, Getreide u.v.m. zu verbessern.
Sie haben immer das Wissen über die gesundheitlichen Auswirkungen und die heilenden Eigenschaften von Pflanzen gepflegt und, gewahrt und geteilt. Die Wachstumsgewohnheiten von Pflanzen und ihre Wechselwirkungen mit anderen Pflanzen und Tieren sowie auch den Menschen war ihnen durchaus bewusst. Die Achtung vor naturhaften Gütern wie Boden und Wasser galt als oberstes Gebot, sie hatten einen grobstofflichen als auch einen feinstofflichen, einen spirituellen Bezug zu ihrer Umwelt. Daher bestimmte der achtsame Umgang mit Pflanzen und Tieren das Leben, sowohl die Bauern und auch Züchtern, auch die Konsumenten lebten in einer Welt, in der Attribute und Werte wie Demut, Dankbarkeit und Respekt das Miteinander prägten. Entsprechend verantwortungsvoll und demütig gingen damals die Menschen mit Samen und Saatgütern um, neidisch könnte ich werden, wenn ich im Gegensatz dazu in der Gegenwart beobachte, wie rücksichtslos und wahngetrieben mit Kulturgütern wie Samen und Saatgut heute umgegangen wird.
Der freie Austausch von Ur-Samen und Ur-Saatgut unter Landwirten, Züchtern und Erhaltern war damals eine wesentliche Grundlage für die Erhaltung der biologischen Vielfalt und der Ernährungssicherheit. Und sollte es auch heute sein. Aber unheilvolle Entwicklungen bahnen sich schon seit vielen Jahren an.
Eine große Saatgut- und Biodiversitätspiraterie ist im Gange, fehlgeleitete „Wesen“ treiben ihr Unwesen, indem sie – gierig und seelenbefreit – landwirtschaftliche Nutzflächen, Acker und Weiden, Wiesen und Wälder sowie auch Kulturanlagen, Samenbanken, Saatgutbetriebe usw. für sich vereinnahmen. Diese „Wesen“ tun das definitiv nicht, weil „bio“ cool ist, sondern sie folgen einem perfiden Plan, der zur Auslöschung vieler Menschenseelen, zur Degradierung der sogenannten Zivilgesellschaften und zur Erfüllung ihrer obskuren Bedürfnisse, jenseits jeglicher Emotionen und Empathien führen soll. Offenbar scheint ihnen dazu jedes Mittel recht zu sein.
Neben dem Aufkauf sämtlicher Versorgungslinien, bei Saatgut beginnend, begleiten auch aliquote Wissenschaftsbetriebe und Forschungseinrichtungen, entweder gekauft oder entsprechend indoktriniert, diesen Zerstörungswahn. Dazu gehört zum Beispiel die CGIAR (Consultative Group on International Agricultural Research), eine Plattform, mit deren Hilfe und der Unterstützung von Weltbank und WHO, aktiv Einfluß auf die internationale Agrarpolitik genommen werden soll.
Die Mission der CGIAR lautet: Nachhaltige Ernährungssicherung zu erreichen und die Armut in Entwicklungsländern durch wissenschaftliche Forschung und Aktivitäten in den Feldern Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Fischerei und Umwelt zu reduzieren.
Die CGIAR bietet wissenschaftliche Erkenntnisse, um nachhaltiges landwirtschaftliches Wachstum zu fördern, das insbesondere ärmeren Bevölkerungsgruppen durch eine bessere Ernährungssicherheit, bessere Ernährungsweisen und eine verbesserte Gesundheit, höheres Einkommen und verbessertes Management von natürlichen Ressourcen zugutekommt.
Die fünf Prioritäten der CGIAR lauten daher:
- Hunger und Unterernährung durch eine verstärkte Produktivität besserer Nahrung (durch genetische Optimierung) zu reduzieren
- Landwirtschaftliche Biodiversität erhalten (in situ und ex situ)
- Möglichkeiten für eine ökonomische Entwicklung durch landwirtschaftliche Diversifizierung und hochwertige Rohstoffe und Produkten fördern
- Nachhaltigen Umgang und Erhaltung von Wasser-, Land- und Waldressourcen sicherstellen
- Politikrichtlinien verbessern und institutionelle Innovationen erleichtern
Es sollte nicht überraschen, dass Gates auch Diversity Seek (DivSeek) finanziert, ein globales Projekt, das 2015 ins Leben gerufen wurde, um die genetischen Daten der bäuerlichen Saatgutvielfalt in Genbanken zu kartieren und dann durch genomische Kartierung Patente auf dieses Saatgut zu erwerben. In öffentlichen Saatgutbanken befinden sich sieben Millionen Pflanzenakzessionen.
Biopiraterie wird durch die Konvergenz von Informationstechnologie und Biotechnologie betrieben, indem Patente auf Saatgut durch „Kartierung“ ihrer Genome und Genomsequenzen erworben werden.
Daher appelliere ich wie schon so oft auf den wachen Menschenverstand, den wir alle, die noch geerdet sind, haben: achtet drauf, eigene Samen und Saatgüter zu teilen, sie zu tauschen. Vermehrt sie selbst oder sucht entsprechende Unterstützung (Anfragen auch gerne an mich).
Vor Jahren entstand die Seed Freedom-Bewegung, die seither fortlaufend die CGIAR-Genbanken auffordert, die gestohlenen Sorten an die Bauern und Züchter zurückzugeben. Ja genau, denn sie haben unter Angaben fadenscheiniger „wissenschaftlicher“ Gründen, Samen und Saatgüter ergaunert, die der Allgemeinheit gehören – und nicht ihnen!!!
“Menschen haben das Recht, ihr landwirtschaftlich gewonnenes Saatgut oder Vermehrungsmaterial aufzubewahren, zu verwenden, auszutauschen und zu verkaufen.” (Artikel19 UNDROP – Erklärung der Vereinten Nationen über die Rechte von KleinbäurInnen und allen Menschen, die vom Land leben)
„Die Lehren aus der Grünen Revolution seit den 1960er Jahren haben uns gezeigt, dass der chemische Weg der Monokulturen die Fähigkeit der Erde, Leben und Nahrungsmittelproduktion zu erhalten, untergraben hat, indem er die biologische Vielfalt, den Boden und das Wasser zerstört und zum Klimawandel beiträgt. Die Erfahrungen des letzten halben Jahrhunderts haben deutlich gemacht, dass Saatgutsouveränität, Ernährungssouveränität und Wissenssouveränität die einzige tragfähige Zukunft für Ernährung und Landwirtschaft sind.“ (https://www.un.org/sustainabledevelopment/blog/2019/05/nature-decline-unprecedented-report/)
Sinnbefreit und ohne Erkenntnisgewinn scheint jedoch dieser lebensverneinende Wahn kein Ende zu nehmen. Offenkundig ist diesen „auserwählten Wesen“ nicht klar, dass sie mit der genetischen Programmierung und Manipulation auch ihre eigene Lebensgrundlage und ihre eigenen Nachkommen massiv gefährden, ja sogar eliminieren. Anders ist die zusätzliche Gründung von vielen Firmen, die für mich als Vorboten der absoluten Finsternis erwachsen, nicht zu erklären. Allen voran immer die Bill& Melinda Gates Stiftung, die global ihr Spinnennetz der Verwüstung und Mortalität gesponnen hat. Zum Beispiel in Form einer „Tarnfirma“ wie Editas Medicine, die an einem alten experimentellen gentechnischen Werkzeug zur Genbearbeitung, CRISPR-Cas9, arbeitet. Wobei es noch viele andere unheilvolle Beispiele gäbe. Obwohl die Gen- und Bio-Technologie bei weitem nicht unausgereift und ungenau ist, hat sie sich zu einem Goldrausch für neue Patente entwickelt. Die Begriffe „Gene Editing“ und „educated guesses“ schleichen sich in den wissenschaftlichen Diskurs ein. Und damit auch in die faulen Geister der politischen und ökonomischen Entscheidungsträger, genau das ist gefährlich.
In Davos GR (Schweiz) treffen sich seit vielen Jahren zweifelhafte Gestalten, die schon über mehrere Jahrzehnte über Generationen hinweg die abenteuerlichsten Pläne zur Beherrschung des Globus, unserer Erde „Gaia“, schmieden. Alle andere Lebewesen, die nicht diesem selbst-erwählten Zirkel angehören, fungieren dabei nur als Spielbälle, als verschiebbare manipulierbare Objekte, die eher getreten als respektiert werden. Der Aufkauf zahlloser landwirtschaftlicher Flächen und Wälder weltweit, die Dominanz über und Kontrolle über die Produktion, Lagerung und Verteilung von Samen und Saatgut, die Herrschaft über Samenbanken stellen nur einen Baustein von vielen dar, um diesen destruktiven Wahn einen Inhalt zu geben. Höchste Zeit also, aufzustehen und sich zu wehren. (Wesentliche Topics finden sich in einer Veröffentlichung aus dem Navdanya International Global Citizens‘ Report „Gates to a Global Empire“, vom 14. Oktober 2020)
In den letzten zwei Jahrzehnten haben Tausende von besorgten Bürgern und Organisationen Maßnahmen ergriffen und Gesetze verfasst, um die biologische Vielfalt des Planeten und die Rechte der Landwirte, Züchter, Kulturerhalter u.ä. auf Samen und Saatgut sowie die Rechte der Verbraucher auf Sicherheit zu schützen, darunter das Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD), das Cartagena-Protokoll über die biologische Sicherheit zum CBD und der Internationale Vertrag über pflanzengenetische Ressourcen für Ernährung und Landwirtschaft (ITPGRFA).
Seit Ende letzten Jahres läuft eine Petition “Freier Saatguttausch für Erhalter:innen der Vielfalt”, denn die Verordnung 2016/2031/EU zwingt alle Züchter, für den Versand unseres Saatgutes einen Pflanzenpass auszustellen. Dazu berechtigt ist man erst nach einem kostspieligen Anerkennungsverfahren. Der Pflanzenpass stellt für mich nicht nur eine perfide Form der Kartierung und Ortung von Samen und Saatgut dar, sondern öffnet auf der digitalen Ebene jeglichen genetischen Manipulationsversuch, diskreditiert schlichtweg die Sortenerhalter, die es ehrlich meinen und spielt somit den Konzernen in die Karten. Es sind übrigens auch die Konzerne, die die Gesetzesvorlagen erstellen, die über die notwendigen Infrastrukturen und technischen Mittel verfügen, diese und ähnliche Verordnungen „umzusetzen“ – um der gängigen Meinung Vorschub zu leisten, es seien Politiker, die darüber zu entscheiden hätten. Nein, weit gefehlt!!!
Es steht zu befürchten, dass sich Viele dieser Prozedur nicht unterziehen werden und ihre wertvolle Erhaltungsarbeit aufgeben. Eine Arbeit, die zur Wahrung der Biodiversität und letztlich zur Sicherung unserer Ernährung, also unserer Lebensgrundlage, eminent wichtig und lebensnotwenig ist.
Daher steht die Forderung, dass der Zugang zu freiem Saatgut sowie das Recht, unser Saatgut weiterzugeben, nicht eingeschränkt werden darf. Dazu stehe ich und dafür kämpfe ich. Ihr auch?
1 Kommentar. Hinterlasse eine Antwort
gefällt mir auch, danke